Die Tabelle schiebt Michael Blondowski weit weg. Zumindest vordergründig. „Ich schau schon ewig nicht mehr auf die Tabelle“, sagt der Trainer des Landesligisten TSV Pfedelbach. Nur nicht nervös machen lassen. Nur nicht zu sicher sein, wegen des einstelligen Tabellenplatzes. „Das Wichtigste ist es, sich auf den nächsten Gegner zu konzentrieren und die maximale Leistung abzurufen. Woche für Woche“, fügt Blondowski hinzu. „Sonst wird man nur verrückt.“

Und natürlich hat er trotzdem das Klassement im Blick, kennt die Situation seines Teams und des nächsten Gegners NK Croatia Bietigheim. Dort treten die Pfedelbacher am Sonntag um 15.30 Uhr an. Der TSV steht mit 37 Punkten auf Rang acht. Der Vorsprung auf Relegationsplatz zwölf (VfB Neckarrems) beträgt aber nur zwei Punkte. Croatia Bietigheim ist Vorletzter mit 27 Punkten.

Beeindruckender Croatia-Auftritt im Hinspiel

„Es ist für mich eine der größten Überraschungen, dass die so weit hinten stehen“, sagt Blondowski „Das verstehe ich nicht. Im Hinspiel waren die spielerisch eine Halbzeit lang das Beste, was ich gesehen habe.“ Aber eben nur eine Halbzeit lang. „Für mich ist deren Tabellenstand unerklärlich. Und für Bietigheim ist es wohl auch die letzte Chance, an den Nichtabstiegsplätzen dranzubleiben.“ Deshalb stellt er sich auch auf alles andere als einen gemütlichen Sonntagnachmittag-Ausflug ein.

„Es gilt von Anfang an, dagegen zu halten. Wir müssen von der ersten Sekunde an zeigen, dass wir da sind“, sagt Blondowski. „Wir müssen unsere Mentalität auf den Platz bringen.“ So will er die Spielfreude der Gastgeber gleich unterbinden.

Luft im Abstiegskampf verschafft

Allzu sehr möchte sich der Coach aber auch nicht mit dem Gegner beschäftigen. Es geht ihm grundsätzlich darum, dass das eigene Team seine Leistungsfähigkeit auf den Platz bringt. „Natürlich geht es auch darum, deren Schwächen zu nutzen, aber das gelingt am besten, wenn wir so nahe wie möglich an 100 Prozent rankommen“, sagt Blondowski.

Nach dem 2:1-Sieg gegen Oeffingen durften die Pfedelbacher etwas Luft im Abstiegskampf holen. Doch der Vorsprung ist weiter dünn. Der Druck bleibt hoch – noch einige Wochen lang. Aber der TSV hat Selbstvertrauen gesammelt, kann mit einem guten Gefühl die Fahrt nach Bietigheim antreten.

Blondowski sieht noch Verbesserungspotenzial

„Aber es muss uns klar sein, dass es schwerer wird als gegen Oeffingen. Und die waren schon stark. Da müssen wir intensiv gegen den Ball arbeiten und auch leiden“, sagt Blondowski und hofft, dass sein Team an die vergangenen Wochen anknüpfen kann.

„Leistungstechnisch und auch was die Ergebnisse angeht, waren die gut. Auch, wenn es trotzdem noch etwas besser geht.“ Und zwar in Sachen Effizienz und bedingungsloser Verteidigung. „In den Bereichen haben wir schon noch Luft nach oben, auch wenn wir es insgesamt ordentlich machen“, sagt Blondowski.

Personelle Ausfälle sollen keine Alibis sein

Personell wird die Lage aber etwas angespannter als zuletzt sein. Pascal Steigauf verlässt die Pfedelbacher für eine Weile in Richtung Kanada und steht nicht mehr zur Verfügung. Jens Schmidgall hat sich gegen Oeffingen verletzt und muss wie zwei weitere Spieler, die aus privaten Gründen fehlen, voraussichtlich pausieren.

„Wir reisen also mit einem dünnen Kader nach Bietigheim. Aber das darf kein Alibi, keine Ausrede sein“, sagt Blondowski. „Damit müssen wir klarkommen. Da gehen wir durch.“ Zumal in der Hinrunde die Liste der Ausfälle meist noch ein Stück länger war.