Ein Bericht aus der Hohenloher Zeitung von Peter Hohl zur gestrigen Sitzung des Gemeinderates, bzw. Genehmigung unseres Antrags

Neues Dach für Pfedelbacher Fußballer

Pfedelbach  Die Gemeinde Pfedelbach stellt die Weichen für die Zeit nach dem Abriss der Erich-Fritz-Halle und stellt ein Konzept für ein Umkleidegebäude am Sportplatz vor.

Neues Dach für die Fußballer vom TSV
Die Tage der Erich-Fritz-Halle sind gezählt. An gleicher Stelle soll ein Umkleidegebäude für die Fußballer errichtet werden.

Alte Halle abreißen plus neues Umkleidegebäude bauen, macht unterm Strich gut 1,2 Millionen Euro. Angesichts dieser Kosten – gut zwei Drittel zahlt die Gemeinde – hat selbst der Bürgermeister „ein Stück weit geschluckt“. Doch: „Wir stehen in der Pflicht“, sagt Torsten Kunkel und deklariert das große finanzielle Engagement zugleich „als Dankeschön an den TSV und an die Ehrenamtlichen“.

Überraschend allerdings ist allenfalls die Höhe der Kosten. Dass die Gemeinde an dieser Stelle aktiv werden muss, steht nämlich schon seit 2012 fest. Daran erinnert Bauamtsleiterin Brigitte Niesing, als sie am Dienstagabend im Gemeinderat das Projekt vorstellt.

Neue Gemeindehalle in Betrieb

Vor sieben Jahren hatte das Gremium den Bau einer neuen Gemeindehalle beschlossen, die die 1952 eingeweihte Erich-Fritz-Halle ersetzen sollte. Seit 2017 ist die Nobelgusch in Betrieb, damit ist die Zeit für den Abriss gekommen. Weil aber in der alten Halle Umkleide- und Vereinsräume untergebracht sind, muss zugleich ein Neubau her.

Gemeinsam haben der TSV Pfedelbach und die Gemeindeverwaltung das Raumkonzept für den Neubau ausgearbeitet, der als schmaler Riegel am Standort der alten Halle errichtet werden soll. Die Zusammenarbeit sei „vorbildlich“, lobt der Bürgermeister. Die Fußballer werden die Räume nutzen. Derzeit sind 14 Mannschaften im Spielbetrieb aktiv, mehr als 200 Jugendliche kicken beim TSV.

Umkleideräume im Doppelpack

Den größten Raum im Neubau nimmt der Umkleidetrakt ein: 226 Quadratmeter brutto. Zwei mal zwei Umkleideräume gibt es, schließlich werden sie von Mädchen und Jungen, Frauen und Männern in teilweise dichter Abfolge genutzt.

121 Quadratmeter sind für Vereinsräume vorgesehen. Für Gemeinderat Hansjörg Stickel stellt sich da die Frage: „Brauchen wir den Vereinsbereich wirklich in dieser Dimension?“ Der Bereich sei bereits „eingedampft“ worden, entgegnet Torsten Kunkel.

Photovoltaikanlage im Gespräch

Neues Dach für die Fußballer vom TSV
Die Zuschauerreihen waren gefüllt bei der Ratssitzung am Dienstagabend. Vor allem die Fußballer des TSV waren stark vertreten, ging es doch um ihr Projekt.

Der Verein benötige die Räume, um – über Einnahmen aus der Bewirtung – die Unterhaltskosten zu finanzieren, sagt Kunkel. Denn für den Gebäudeunterhalt sei der TSV zuständig, nicht die Gemeinde. Als zusätzliche Einnahmequelle für den Verein sei eine Photovoltaikanlage auf dem Dach im Gespräch, berichtet Bauamtsleiterin Niesing.

Die Gemeinde wird einen Erbbaurechtsvertrag mit dem TSV abschließen. Damit wird die Zweckbindung der Anlage auf mindestens 25 Jahre festgeschrieben. Das ist Voraussetzung für eine Förderung durch den württembergischen Landessportbund. Eingeplant sind 84 000 Euro. Knapp doppelt so viel, nämlich 166 700 Euro, wird der Verein beisteuern. Den mit Abstand größten Anteil an den Gesamtkosten des Neubaus in Höhe von rund 987 000 Euro übernimmt die Gemeinde: 736 800 Euro.

Auch der Abriss wird nicht billig

Rund 218 000 Euro soll der sogenannte Rückbau der alten Erich-Fritz-Halle kosten. Weil die Halle im Sanierungsgebiet Ortskern III liegt, wird der Abriss komplett aus Sanierungsmitteln finanziert. 40 Prozent dieser Mittel, also gut 87 000 Euro, kommen aus der Gemeindekasse.

Der bevorstehende Abriss bewegt die Pfedelbacher ganz offenkundig. Es gebe bereits Anfragen, die Holzdecke auszubauen, berichtet Bürgermeister Torsten Kunkel. Und einige Bürger, die einst am Bau der Halle mitgewirkt hatten, wollten sich Erinnerungsstücke sichern.

Raumkonzept des Neubaus

Das neue Umkleidegebäude wird eingeschossig, ist teilweise unterkellert und erhält ein Pultdach. Im westlichen, vom Spielfeld aus gesehen linken Teil werden zwei Schiedsrichterkabinen und der Raum für den Stadionsprecher untergebracht, im großen Mittelbereich paarweise vier Umkleideräume eingebaut, der östliche Teil des Gebäude ist für Vereinszimmer, Küche, Lager und Nebenräume vorgesehen. Die drei Teile sind nicht miteinander verbunden, der Zugang erfolgt jeweils von außen.

Duschen und Toiletten jeweils für Schiedsrichter und Sportler sowie eine WC-Anlage für Damen, Herren und Behinderte gehören ebenfalls dazu. Die Haustechnik und ein Abstellraum finden im Untergeschoss im Westteil ihren Platz. Die zwei Meter Höhendifferenz hinunter zum Spielfeld werden durch Stehstufen ausgeglichen.

Hier gibts den Artikel, so wie er in der Hohenloher Zeitung am 21.03.2019 erschienen ist (zum Vergrößern auf das Bild klicken):

Hier gibt es noch einen weiteren Bericht aus der Hohenloher Zeitung vom 04.12.2019