Bericht aus der Hohenloher Zeitung vom 21.08.2025:
Untersteinbach startet mit Wut im Bauch
Mittlerweile können es die Untersteinbacher mit etwas Humor nehmen. An den letzten beiden Spieltagen der beiden vergangenen Spielzeiten vergab der TSV jeweils einen Matchball, der zumindest Platz zwei in der Kreisliga B6 gesichert hätte. Doch am Ende hatte die TSG Verrenberg wegen zwei Punkten die Nase vorne und stieg als Lucky Loser über die Relegation auf. Also trotz einer Niederlage im Relegationsspiel gegen den FC Creglingen – weil sich der TSV Neuenstein in der Relegation zur Bezirksliga durchsetzte und so einen Platz in der Kreisliga A3 frei machte.
Wut im Bauch „Wenn wir nicht ganz so blöd sind wie letztes Jahr, werden wir wieder vorne mitspielen“, sagt Sven Geist, Abteilungsleiter des TSV Untersteinbach. „Für das Trainerteam und die jungen Spieler war es ganz schön hart. Wir gehen mit etwas Wut im Bauch in die Runde und versuchen es besser zu machen“, sagt Geist.
Sechs Neuzugänge haben das Team nicht nur in der Breite verstärkt. Vom A3-Ligisten SC Michelbach/Wald kamen Mirco und Moreno Leone dazu, aus Verrenberg Goran Terzic. „In der Breite sind wir jetzt besser besetzt, so dass wir auch mal Verletzte ersetzen können“, sagt Geist, der die TSG Waldenburg als einen der härtesten Konkurrenten im Aufstiegskampf sieht.
Dort hat vor dieser Saison Alexander Küstner das Traineramt von Dragan Djurdjevic übernommen. Er war auch bereits in Untersteinbach tätig. „Nach sieben Jahren erhoffen wir uns frischen Wind und neue Ansätze, um das zu schaffen, was die letzten Jahre nicht geklappt hat: den Aufstieg. Wir wollen oben mitspielen und wenn möglich unter die ersten Zwei kommen“, sagt Abteilungsleiter Sebastian Brönner, der ebenfalls neu im Amt ist. „Ich denke, Zweiflingen und Untersteinbach werden oben mitspielen und starke Konkurrenten sein.“ Sven Geist zählt daneben noch die SGM Forchtenberg/Sindringen/Ernsbach zu den Konkurrenten im Aufstiegskampf. „Dazu kommt eine Überraschungsmannschaft.“ Dies könnte aus seiner Sicht der SC Michelbach/Wald II sein.
Aber auch der TSV Pfedelbach II würde sich gerne in Richtung Top Fünf der Liga orientieren. „Wir haben eine gute, junge Mannschaft“, sagt der stellvertretende Abteilungsleiter Marc Hofacker. „Vergangene Runde hat uns die Konstanz gefehlt.“ Er ist außerdem froh, dass sein Team weiter in der B6 spielt. Kurzzeitig war Pfedelbach II in die B4 eingruppiert. „Das hätte von den Entfernungen auch gepasst“, sagt Hofacker. „Aber wir wollten die Derbys gegen Untersteinbach und Öhringen II haben.“ Dafür war die Spvgg Oedheim für die B6 vorgesehen, wollte aber lieber in die B4.
Trotzdem gibt es in dieser Saison zwei Neulinge aus dem Unterland in der Klasse: SV Lampoldshausen und TSV Hardthausen II. „Wir freuen uns, auch mal dort zu spielen“, sagt Geist, der mit Untersteinbach nach zehn Jahren auch mal wieder auf Phoenix Nagelsberg trifft, das von der B7 in die B6 verschoben wurde. Dafür sind der SV Dimbach (B4) und der SSV Gaisbach II (B7) nicht mehr in der Liga dabei.
„Es ist doch schön, wenn man mal neue Gegner hat. Mich würde es auch freuen, wenn man im Pokal ab der ersten Runde schon gegen die Teams aus dem Unterland spielen würde. Das wäre eine schöne Abwechslung. Aber wir haben Lust auf die Runde und schauen mal, wo die Reise hingeht“, sagt Hofacker.
Ähnlich sieht es auch Philipp Krasser, einer der Abteilungsleiter beim TSV Ohrnberg, der gegen Lampoldshausen startet – der Entfernung nach ein Derby. „Wir sind uns bisher aber nur mal in Testspielen gegenübergestanden“, sagt Krasser. „Das wird interessant, aber wir wollen gleich drei Punkte holen.“
Zweite Mannschaften Große Ambitionen, vorne in der Tabelle mitzuspielen, haben die Ohrnberger nicht. Dort verortet er eher die TSG Waldenburg und den TSV Untersteinbach. „Dazu kommt Zweiflingen und unter Umständen noch Forchtenberg. Bei den zweiten Mannschaften von Öhringen und Pfedelbach weiß man nie, wie stark sie sind. Das hängt auch ein wenig davon ab, wer von der ersten Mannschaft runterkommt.“
Insgesamt sind sieben zweite Mannschaften in der Liga zu Hause. „Ich denke, ab Platz vier oder fünf ist die Liga sehr ausgeglichen“, sagt Krasser, der hofft, dass sich seine Mannschaft hinter der Spitzengruppe einsortieren kann. Die Breite im Kader könnte ein Vorteil werden. „Wir sind ja noch eigenständig und können sogar eine Reserve stellen“, sagt Krasser.