Es bleibt beim verschärften Bezirksliga-Abstieg

FUSSBALL – Verbandstag in Stuttgart: Aus der SG Gundelsheim wird wieder die SGM Krumme Ebene am Neckar

von unserem Redakteur
Alexander Bertok

Am vergangenen Samstag wurde in der Stuttgarter Carl-Benz-Arena der 34. Ordentliche Verbandstag des Württembergischen Fußballverbandes (WFV) abgehalten. 262 Delegierte aus den Vereinen der durch die Strukturreform von 16 auf zwölf reduzierten WFV-Bezirke und 28 Mitglieder des Beirats waren dazu aufgerufen, ihre Stimmen abzugeben und damit die Weichen für die nächste Legislaturperiode bis 2027 zu stellen. Insgesamt begrüßte WFV-Präsident Matthias Schöck 400 Anwesende. 93 Anträge wurden von ihnen besprochen, darunter überwiegend formelle Änderungen der Satzung und verschiedener Verordnungen, wie Spiel-, Jugend- oder Schiedsrichterordnung, über die zum Teil gleich im Paket abgestimmt wurde.
Die schlechte Nachricht vorneweg: Dem auf dem Bezirkstag des neuen Konstrukts Franken von der SG Stetten-Kleingartach eingebrachten Antrag, die verschärfte Abstiegsregelung in der neuen Bezirksliga Franken für die Saison 2024/2025 (fünf Absteiger) auf zwei Jahre zu strecken (zwei Spielzeiten mit je vier Absteigern), wurde von den Delegierten nicht zugestimmt. „Es bleibt in der Bezirksliga hei der Abstiegsregelung 5 (+1)“, berichtet Franken-Bezirksvorsitzender Hartmut Megerle. Sollten beide Landesligisten aus Franken, die Sport-Union Neckarsulm und SGM Krumme Ebene am Neckar, absteigen, würde sich die Zahl der Direktabsteiger von fünf auf sechs erhöhen. In diesem Fall wäre der Siebtletzte (12. Platz) auf dem Relegationsplatz.

Abgelehnt „Der Antrag ist zuerst an den Verbandsspielausschuss gegangen, und dort hat der ehemalige Vorsitzende diesen im Vorfeld schon abgelehnt“, erzählt Megerle, Der Antrag wurde dennoch an den Verbandstag weitergeleitet und dort durch Franken-Spielleiter Danny Kapell begründet. Megerle sagt: „Der neue Verbandsspielausschuss-Vorsitzende hat sich dagegen ausgesprochen, und dann wurde der Antrag auch von den Delegierten mit großer Mehrheit abgelehnt “ Letztlich stimmten auch Delegierte von Bezirken ab, die diese Abstiegsproblematik nicht haben, Aufgrund der WW-Reform startet die Bezirksliga Franken mit 18 Teams (zwölf Unterland/sechs Hohenlohe Nord) und muss nach der ersten Saison auf die Normzahl 16 reduziert werden. „Das hat viele andere gar nicht interessiert“, vermisste Megerle ein gewisses Solidaritätsdenken anderer Bezirke.
Anträge betreffend des Startrechts von Spielgemeinschaften in überbezirklichen Ligen hatten sich bereits vor Versammlungsbeginn erledigt. Entsprechende Beschlüsse im Sinne der antragstellenden Vereine wurden bereits zuvor vorn Verband getroffen. Bisher war es Spielgemeinschaften nicht gestattet, in der Landes- beziehungsweise Verbandsliga als SGM anzutreten. Das Startrecht musste auf den federführenden Verein der SGM übertragen werden. Diese Vorschrift ist abgeändert worden. Ab dieser Saison wird es Spielgemeinschaften somit ermöglicht, unter ihrem SGM-Namen in der sechsten und siebten Liga anzutreten, sofern bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Diese Möglichkeit ist gegeben, nimmt die betreffende Spielgemeinschaft bereits mindestens vier Jahre ununterbrochen am Spielbetrieb teil. Ein Aufstiegsrecht besteht zudem, wenn die betreffende SGM zwar erst seit zwei Jahren besteht, darüber hinaus aber bereits seit vier Jahren Jugend-Mannschaften (A- und B-Junioren bei den Männern, B- und C-Juniorinnen bei den Frauen) zum Spielbetrieb gemeldet hat.

Änderung Nutznießer ist die SGM Krumme Ebene am Neckar (Gründung 2015 aus SG Gundelsheim, Eintracht Obergriesheim und MSV Bachenau), die als Meister der seitherigen Bezirksliga Unterland aufgrund der zuvor geltenden Regularien als SG Gundelsheim für die Landesliga gemeldet hatte. „Unser Wissensstand war ursprünglich, dass dies erst ab der Saison 2025/2026 greifen soll“, freut sich SGM-Abteilungsleiter Benjamin Kaufmann über die sofort wirksame Änderung der Spielordnung. Daher wurde beim Verband die Namensänderung in SG Gundelsheim rückgängig gemacht. Am Wochenende unterlag die Mannschaft in der ersten Runde des württembergischen Verbandspokals dem Verbandsligisten TSV Heimerdingen in der Verlängerung unglücklich mit 2:3. „Wir haben noch am Sonntag kommuniziert, dass es das einzige Pflichtspiel als SG Gundelsheim war“, sagt Kaufmann. Bereits seit Montag wird die Mannschaft auf fussball.de wieder als SGM Krumme Ebene am Neckar geführt.

Jugend-SGM Nicht nur aktive Frauen- und Männer-Mannschaften dürfen künftig überbezirklich als SGM antreten, sondern auch Jugendmannschaften. Nachdem im Nachwuchsbereich zunehmend Spielgemeinschaften gebildet werden und diese teilweise die Mehrheit der Mannschaften in den Regionenligen stellen, sollen diese auch die Möglichkeit haben, aufzusteigen und dann in der Landesstaffel (Junioren) beziehungsweise Verbandsstaffel (B-Juniorinnen) am Spielbetrieb teilzunehmen.