„Partizan-Fan seit ich auf der Welt bin“
Die Vorbereitung auf die Saison neigt sich dem Ende zu.

Für Trainer Goran Dosenovic und den Bezirksligisten TSV Pfedelbach steht am Wochenende bereits das erste Punktspiel auf dem Programm.
Während der Vorbereitung sammelte er allerdings internationale Eindrücke. Bei einem fünftägigen Trainingslager von Partizan Belgrad in Slowenien. „Es war nicht das Niveau, dass ich mir vorgestellt habe“, sagt Dosenovic im Gespräch mit Marc Schmerbeck.

Marc Schmerbeck: Herr Dosenovic, wie kam es zu dem Aufenthalt?
Goran Dosenovic: Partizan Belgrad ist mein Lieblingsverein. Eigentlich bin ich Partizan-Fan seit ich auf der Welt bin. Durch einen Freund, der Co-Trainer dort ist, bin ich dazugekommen.

Schmerbeck: Was haben Sie beim Trainingslager gemacht?
Dosenovic: Ich habe beobachtet, stand beim Trainerteam auf dem Platz mit dabei und war auch in die Trainingsarbeit mit eingebunden. Außerdem haben wir uns viel ausgetauscht. Ich habe erzählt, was ich in Deutschland so mache. Aufgefallen ist mir, dass der Cheftrainer wenig redet. Das meiste haben dort die Co-Trainer gemacht.

Schmerbeck: Welche Eindrücke haben Sie mit nach Hause genommen?
Dosenovic: Man kann den Fußball in Serbien nicht mit der 1. Liga in Deutschland vergleichen. Die machen nicht viel anders als wir in der Bezirksliga. Das war nicht das Niveau, das ich mir vorgestellt habe. Vielleicht waren sie aber auch etwas platt. Ich habe auch schon Trainingseinheiten des VfB Stuttgart oder des FC Bayern München gesehen. Das ist schon was Anderes.

Schmerbeck: Wie ist die Stärke der Clubs dann einzuschätzen?
Dosenovic: Die beiden großen serbischen Vereine Roter Stern und Partizan wären in Deutschland Mittelfeldclubs der 2. Liga. Die anderen könnten vielleicht in der Regionalliga mithalten.

Schmerbeck: Aber die serbische Nationalmannshaft ist doch gut…
Dosenovic: Ja, weil viele Serben im Ausland spielen. Das Geld ist das Problem. Es gibt zwar eine sehr gute Jugendarbeit, aber die talentierten Spieler werden da mit 16, 17, 18 Jahren weggekauft, weil kein Geld da ist. Partizan hat ein Budget von fünf Millionen Euro.