Neue Gesichter? Es gibt nur wenige beim Landesligisten TSV Pfedelbach. Der Verein bleibt seiner Linie treu, setzt auf bewährte Kräfte und punktuelle Verstärkungen. So gibt es lediglich zwei Neuzugänge und einen Abgang zu verzeichnen. Offensivmann Goran Terzic schloss sich überraschend dem B-Ligisten ASV Scheppach-Adolzfurth an. Ansonsten sind die Spieler dem Verein treu geblieben.

Und auch die Neuen sind keine gänzlich Unbekannten: Pascal Steigauf kam vom TSV Ilshofen und ist der Cousin von Michael Steigauf, der viele Jahre in Pfedelbach spielte und nun Trainer beim A1-Ligisten TSV Bitzfeld ist. Von der SG Kirchardt/Grombach (Kreisliga Sinsheim) kam Adrian Reck nach Pfedelbach. Sein Wechsel ergab sich eher zufällig, da er das Team in der Corona-Pause als Fitness-Trainer bei Kräften hielt. So lernten sich beide Seiten schätzen.

Mannschaft zum Saisonstart fast komplett beieinander

„Ich hoffe und glaube, dass wir die Saison trotz momentan steigender Inzidenzen länger spielen können“, sagt Trainer Michael Blondowski. Im Idealfall sogar komplett.

Fast komplett hat er seine Mannschaft zum Saisonstart beieinander. Zumindest was den gesundheitlichen Zustand anbelangt. Das gab es in den vergangenen Spielzeiten nur selten. Allerdings wird er an den ersten Spieltagen auf den einen oder anderen Urlauber verzichten müssen. Ein Problem, das er mit anderen Trainern der Liga teilt. „Aktuell kann ich noch wenig einschätzen“, sagt er zur Konkurrenz. „Es ist noch zu früh. Bis man auf dem Stand ist, wo man mal war, vergehen sechs, acht Spiele“, meint Blondowski. „Erst dann ist man wieder im Rhythmus. Bis dahin kann man noch nicht viel sagen.“

Schwere Frage nach den Favoriten

Kein Problem für die Pfedelbacher. Auch in den Vor-Corona-Pandemie-Zeiten kam das Team erst spät ins Laufen, war nach der Vorrunde stark abstiegsgefährdet, um dann den Klassenerhalt doch noch souverän zu schaffen. Doch nach der langen Pause geht es nun wieder bei Null los. Die Frage nach Favoriten hinterlässt bei Blondowski im Moment eher Fragezeichen. Natürlich hat auch er die Sportfreunde Schwäbisch Hall im Kopf oder den SV Breuningsweiler. Dazu mache der SV Kaisersbach einen gefestigten Eindruck.

„Da ist Eingespieltheit da“, sagt Blondowski. „Mir ist es aber auch egal, was die anderen Mannschaften treiben. Mit denen habe ich mich noch nicht groß auseinandergesetzt. Da bin ich viel zu sehr mit meinen Jungs beschäftigt. Aber wenn wir normal in der Birne sind, können wir gegen jeden bestehen.“ Doch in der Vergangenheit leistete sich sein Team immer mal wieder einen Aussetzer. Wie gegen den TV Oeffingen im WFV-Pokal, als ein individueller Fehler den Sieg kostete. Diese Nachlässigkeiten gilt es zu minimieren.

Schnell in den normalen Saison-Rhythmus finden

Am vergangenen Freitag gelang nun nochmal ein 4:1-Sieg gegen den Ligakonkurrenten SV Leingarten. Am Wochenende hatte der TSV frei. Nun will Blondowski sein Team in den normalen Saison-Rhythmus mit drei Trainingseinheiten pro Woche bringen. „Wenn uns das gelingt, sind wir gut vorbereitet“, sagt der Coach. „Wir sind nach der langen Pause schon relativ weit.“

Gerade im konditionellen Bereich haben seine Jungs auch dank Adrian Reck gut gearbeitet. Manchmal fehlt Blondowski im spielerischen Bereich aber noch etwas die Aktivität im Team. Der TSV agiert immer wieder zu passiv. Außerdem lassen die Pfedelbacher zu oft die nötige Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor vermissen.

„Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir besser als in den vergangenen Jahren aus den Startlöchern kommen“, sagt Michael Blondowski. „Auch wenn wir ein sehr schweres Auftaktprogramm haben.“ Am ersten Spieltag geht es zu Türkspor Neckarsulm. Der Drittplatzierte der vergangenen Abbruchssaison. Dann kommt der TV Oeffingen (6.) nach Pfedelbach, bevor in der englischen Woche das erste Derby gegen die SG Sindringen/Ernsbach (Vierter der vergangenen Saison) ansteht.

Türkspor Neckarsulm vor Landesliga-Auftakt in ambitionierter Bescheidenheit

Fußball  Nach der langen Corona-Pause und zwei Trainerwechseln steht der Landesligist Türkspor Neckarsulm vor einem schwerem Saisonstart

Die lange Corona bedingte Zwangpause und zwei überraschende Trainerwechsel haben Türkspor Neckarsulm etwas aus der Spur geworfen. Nun müssen es vorübergehend Interimstrainer Bayram Göcmez und sein Co-Trainer Tufan Tok richten. Nach turbulenten Monaten hat sich der Landesligist von seinem Ziel Aufstieg vorerst verabschiedet. In aller Bescheidenheit zeigen sich die Verantwortlichen dennoch ambitioniert, ein Platz unter den besten fünf Vereinen soll es werden. Am Sonntag (15 Uhr) startet Türkspor mit einem Heimspiel gegen den TSV Pfedelbach in die Saison 2021/22.

Ein Rückblick auf zwei Trainerwechsel

Vergangene Saison belegte Türkspor zur Saisonunterbrechung im November 2020 Tabellenplatz drei, mit besten Aussichten bei einer Fortführung der Punktrunde noch Meister werden zu können. Diese Hoffnung lebte auch noch Anfang März, als in einem ersten Trainer-Paukenschlag die Trennung von Spielertrainer Kushtrim Lushtaku vollzogen wurde. Nachfolger Timur Eroglu sollte es richten, doch die Runde wurde endgültig abgebrochen. Für die Saison 2021/22 wurde das Ziel Aufstieg in die Verbandsliga ausgerufen. Doch diese Vorgabe ist inzwischen Makulatur. In einem zweiten Trainer-Paukenschlag gingen wenige Tage vor dem ersten Pflichtspiel im WFV-Pokal auch die Wege von Eroglu und dem Verein auseinander. Nun steht der Sportliche Leiter Bayram Göcmez in der Verantwortung, bis ein geeigneter Nachfolger gefunden ist.

Ist der Kader besser besetzt als in der vergangenen Saison?

Die Abgänge der Offensivkräfte Kushtrim und Kresnik Lushtaku wurden mit Neuzugängen wie Bahadir Özkan, Dennis Videc oder Torjäger Fabian Czaker kompensiert. „Unser Kader dürfte die gleiche Qualität besitzen, wie der, der vergangenen Saison“, sagt Göcmez. „Allerdings ist der Kader kleiner und verfügt daher nicht mehr über die notwendige Breite.“

 

Die Stärke der Mannschaft

„Unsere Vorteile sollten in der Offensive liegen“, sagt Göcmez beim Blick auf ein Mittelfeld mit Vorwärtsdrang und eine Sturmabteilung, aus der in den Testspielen Fabian Czaker herausragte. Der Neuzugang ist vor dem Tor laut Göcmez ein „eiskalter“ Vollstrecker und „der richtige Mann für uns“.

Gibt es Verbesserungspotenzial?

„In der Defensive haben wir viele Baustellen, die wir bis spätestens Mitte September beseitigt haben sollten“, sagt Göcmez nach 16 Gegentreffern gegen überwiegend unterklassige Teams in fünf Testspielen und einer Pokalpartie. Ein Punkt mit klarem Verbesserungspotenzial ist das Umschaltspiel von der Offensive auf die Defensive.

Wer sind die Titelfavoriten?

Es ist schwer, Favoriten zu benennen. Wie sind die Vereine durch die lange Corona-Zwangspause gekommen, wie fit sind die Akteure, wie schnell kommen die Teams in Schwung. „Meiner Meinung nach sind die Spfr Schwäbisch Hall die Übermannschaft in der Landesliga“, sagt Göcmez, hat aber auch den FV Löchgau auf der Rechnung, ebenso den „SV Breuningsweiler, der war ja schon in der zurückliegenden Abbruchsaison der Topfavorit“.

Was ist für Türkspor in der neuen Saison möglich?

Eine Saisonvorbereitung, die wenig positiv verlaufen ist und ein nur 18-köpfiger Kader, mit dem größere Verletzungs-Ausfälle nicht zu kompensieren sind, dämpfen die Erwartungen. Zudem fehlen in den ersten Saisonspielen etliche Spieler wegen Urlaub. Wenn Ende der dritten Augustwoche alle Akteure wieder an Bord sind, geht es quasi in die zweite Saisonvorbereitung. „Für uns beginnt die Runde erst im September so richtig. Bis dahin müssen wir die Punktverluste in Grenzen halten. Gelingt das, ist im weiteren Verlauf noch viel möglich“, sagt Göcmez. „Wir stehen vor einem Überbrückungsjahr, ohne den Druck aufsteigen zu müssen.“ Ein Platz unter den Top-Fünf wird angestrebt.

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