Bericht Hohenloher Zeitung vom 05.05.2020:
 
Sicherheit der Planung bei SGSE und TSV
 
Großteil in Pfedelbach und Sindringen/Ernsbach bleibt
 
Während es beim Landesligisten TSG Öhringen noch einige Unklarheiten in Sachen Kaderplanung gibt (siehe unten stehender Artikel), sind beim TSV Pfedelbach und der SG Sindringen/Ernsbach die meisten Personalentscheidungen gefallen.
 
Zusammenbleiben „Ich bin froh, dass bei uns alle gesagt haben, sie bleiben“, sagt Marc Hofacker, stellvertretender Abteilungsleiter der Pfedelbacher. „Egal in welcher Liga.“ Denn auch er ist sich im Klaren darüber, dass es momentan schwer ist, Gespräche zu führen. „Es ist eine Scheiß-Situation“, sagt Hofacker. „Aber es gibt auch anderes, wichtigeres als Fußball.“ Im Moment wäre er für einen Saison-Abbruch. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir sie später fortsetzen können. Wenn, dann wäre die nächste Saison auch wieder kaputt.“
 
 
Kontinuität Ähnlich sieht das auch Thilo Baier, Abteilungsleiter der SG Sindringen/Ernsbach. Mit Tobias Strothmann wurde ein Trainer für die nächste Saison verpflichtet, damit ist eine der wichtigsten Entscheidungen gefallen. Aus dem Kreis der Spieler bekam er zudem positive Signale, so dass das Team zum Großteil zusammenbleibt. Damit wären nur noch wenige Ergänzungen oder Verstärkungen nötig. Das ist derzeit komfortabel. „Ich denke, dass wir, egal in welcher Liga wir nächste Saison spielen, eine gute Rolle spielen können“, sagt Baier. Für ihn gibt es für diese Saison nur zwei praktikable Lösungen: Die Saison abzubrechen und zu annullieren oder später weiterzumachen.
 
 
Nachhaltigkeit ist das Ziel
 
Wolfgang Guja will bei der TSG Öhringen wieder etwas entwickeln – Planungen sind momentan aber schwierig
 
Wolfgang Guja hat in einer schwierigen Phase seine neue Arbeit aufgenommen. Der Sportliche Leiter des Landesligisten TSG Öhringen steckt zusammen mit Trainer Martin Weiß mitten in den Planungen für die nächste Saison. Das Problem dabei: „Alle warten auf eine Entscheidung, wie es weitergeht.“ Und das hemmt die Entscheidungsfreudigkeit der Spieler. „Es gibt zumindest schon einen großen Kern an Spielern, die bleiben wollen, das ist die Basis“, sagt Guja. Ansonsten führt er so gut es geht Gespräche.
 
Zwei Lager Eine ganz wichtige Personalie will er so schnell wie möglich besetzen. Die Öhringer suchen einen spielenden Co-Trainer. Einen, der im Idealfall höherklassige Erfahrung mitbringt. „Das würde uns schon einen guten Schritt weiterbringen“, sagt Guja. Und bei den potenziellen Neuzugängen hat er zwei Lager ausgemacht. „Die einen wollen warten, wie die Mannschaft aussehen wird, die anderen warten, wie es in ihrem bisherige Verein weitergeht und in welcher Klasse wir spielen.“
 
Sein Ziel ist es, erstmal die Kernpositionen so stark wie möglich zu besetzen. „Wir wollen wieder eine starke Achse von hinten nach vorne hinbekommen und dann darum herumbauen“, sagt Guja. „Daran arbeiten wir im Moment. Ein Baustein folgt auf den anderen. Wir wollen aber auf jeden Fall abwenden, was in der letzten Transferperiode passiert ist.“ Da war die Fluktuation groß, zu groß. „Da war zu viel Bewegung drin. Wir wollen zwar nun auch Bewegung, aber gezielte, mit Verstärkungen“, sagt Guja. Nicht nur im vergangenen Sommer ging ein Großteil des vorangegangenen Stammpersonals verloren. Das war auch schon ein Jahr vorher der Fall. Dies erschwert natürlich die Arbeit des Trainers. „Ideal wäre, wenn der Kader zu 80 bis 90 Prozent zusammenbleibt“, sagt Guja. Momentan haben „elf, zwölf Spieler zugesagt“. Dazu kommen nochmal so viele, die Interesse zeigen, aber abhängig von der Liga entscheiden wollen, ob sie zukünftig bei der TSG spielen oder nicht. „Sollten wir in der Landesliga bleiben, hätten wir auch eine Handvoll Leute, die uns dann die Zusage geben wollen“, erklärt Guja. Noch ist aber alles sehr vage und im Schwebezustand.
 
Um Überzeugungsarbeit zu leisten haben sich die Öhringer während der momentanen Kontaktbeschränkung etwas einfallen lassen. „Wir haben Videokonferenzen gemacht, um dem einen oder anderen den Verein vorzustellen und zu zeigen, wo wir hinwollen“, sagt Guja. Eine große Frage, die sich ihm dabei stellt, ist es, wie die Wechselperiode aussieht, sollte die Saison noch irgendwie fortgesetzt werden. „Ich finde es auch spannend, wie der Trainingsbetrieb aussehen soll. Sollte dieser wieder eingeschränkt möglich sein, wird man sich auch etwas einfallen lassen müssen“, sagt Wolfgang Guja.
 
Die Amateurvereine haben selten einen Trainerstab, der Übungen in Kleingruppen ohne größere Probleme erlaubt. „Da muss man sich überlegen wie man das gestaltet“, sagt Guja. „Aber da müssen wir jetzt durch. In erster Linie sollten wir schauen, dass alle gesund bleiben und wir dann wieder Spaß haben“, sagt Guja. „Jetzt können wir nur abwarten. Andere Verbände haben es ja schon vorgemacht und die Saison abgebrochen.“
 
Hilfreich Eine Annullierung wäre ihm nicht unrecht, dann würde das Landesliga-Schlusslicht eine weitere Chance in der Landesliga haben. „Dann hätten wir Glück, aber andere Pech“, sagt Guja. „Gerade die Teams auf den Verfolgerplätzen.“ Nur Gewinner wird es wohl kaum geben können. „Für uns wäre es auf jeden Fall hilfreich, wenn wir in der Landesliga bleiben. Das würde die Planungen deutlich erleichtern. Aber insgesamt wollen wir einfach etwas entwickeln. Falls wir in die Bezirksliga runtergehen, wollen wir auf jeden Fall wieder zurück kommen. Nachhaltigkeit ist für mich der Schlüssel. Dies zeigt dann auch, ob man erfolgreich gearbeitet hat oder nicht. Das ist das Ziel für die Zukunft.“