Nur wenige Baustellen beim TSV Pfedelbach

Fußball-Landesligist hat sich durch mangelnde Chancenverwertung eine bessere Platzierung verbaut und Luft nach oben gelassen. Doch Trainer Michael Blondowski weiß, an welchen Rädchen er während der Winterpause drehen will.

von Marc Schmerbeck
Der Neubau mit einer kleinen Stehplatztribüne am Rasen in Pfedelbach steht. Dies war in der Hinrunde die größte Baustelle der Landesliga-Fußballer − neben der mangelnden Effektivität vor dem Tor.  Foto: Schmerbeck, Marc

Der Rasenplatz ist derzeit noch die größte Baustelle beim Landesligisten TSV Pfedelbach. „Wir hätten gerne schon ein paar Spiele darauf gemacht“, sagt der stellvertretende Abteilungsleiter Marc Hofacker. Doch der Neubau ist noch nicht ganz fertig. Somit mussten die Fußballer die komplette Hinrunde auf den Kunstrasen ausweichen.

Dort können sie mit 24 Punkten auf eine ordentliche Hinrunde zurückblicken. „Nicht ganz so zufrieden sind wir mit den vielen Unentschieden“, sagt Hofacker. Gleich neun waren es an der Zahl – in bisher 19 Spielen. „Da wäre sicher der eine oder andere Sieg mehr drin gewesen. Ich denke, 30 Punkte hätten wir auf jeden Fall haben können“, sagt Hofacker. „Damit wären wir auch vollkommen im Soll.“ Denn durch den verstärkten Abstieg in dieser Saison ist noch alles eng. Ab Platz sechs (SV Kaisersbach mit 30 Punkten) darf sich noch kein Team sicher sein.

Effizienz muss verbessert werden

„Wir müssen daran arbeiten, dass wir effektiver werden“, nennt Trainer Michael Blondowski eine der ganz großen Aufgaben in der Wintervorbereitung. „Wir haben zu viele Chancen gebraucht, um Tore zu machen.“ Ansonsten hatte er nur wenig an den Leistungen der Mannschaft auszusetzen. „In puncto Ballbesitz waren wir besser als in den vergangenen Jahren. Auch Chancen haben wir mehr kreiert“, sagt der Trainer. Nur genutzt haben seine Mannen zu wenige davon.

Pfedelbacher Defensivarbeit kann sich sehen lassen

Zu Beginn und auch während der Saison spielte sicher auch die Verletzungsmisere eine Rolle. Phasenweise stand beim TSV kein fitter, gelernter Stürmer auf dem Platz. Trotzdem sah Blondowski in der Hinrunde nur drei schlechte Spiele seines Teams – eine durchaus normale Anzahl. „Wir haben uns zu selten für unsere Leistungen belohnt“, sagt Blondowski. „In einer normalen Saison wären die 24 Punkte völlig in Ordnung. Da würden wir im Mittelfeld stehen. Durch den verstärkten Abstieg stecken wir aber im Abstiegskampf. Rang elf ist eben nur einer vor dem voraussichtlichen Relegationsplatz.

Gut gefiel ihm hingegen die Defensivarbeit seiner Mannschaft – 28 Gegentore sind zusammen mit dem Tabellendritten FV Löchgau der viertbeste Wert in der Landesliga. „Das ist der Verdienst der ganzen Mannschaft, da alle mitarbeiten“, sagt Blondowski. Aber er relativiert auch: „Wenn wir so spielen würden wie in den vergangenen Jahren, hätten wir wahrscheinlich ein Drittel weniger Treffer kassiert. Aber der Spielaufbau birgt auch ein gewisses Risiko. Zum Beispiel durch schlampige Abspielfehler“, sagt Michael Blondowski.

Fittes Team soll noch fitter werden

Er hat nun seine Lehren aus der Vorrunde gezogen und möchte in der Wintervorbereitung an Verbesserungen arbeiten. Auch wenn er sein Team als eines der fittesten in der Landesliga ansieht, will er noch einen Tick draufpacken. „Damit wir beim Abschluss konzentrierter sind“, wie er sagt. Und weiter: „Die Liga ist so ausgeglichen. Ich habe das Gefühl, dass wir sehr viel investieren müssen, um zu punkten. Wir müssen da generell weiter viel arbeiten. Wir haben uns in der Hinrunde schon noch etwas Luft nach oben gelassen.“

Ob dabei neues Personal hilft, ist noch nicht klar. „Wir prüfen Optionen“, sagt Blondowski zu möglichen Neuzugängen. Doch auch so ist das Team gut gewappnet und so gut aufgestellt, dass der Klassenerhalt machbar ist.

Türkspor wie erwartet, Ilshofen und Oeffingen überraschend

Keinen Zweifel hat Blondowski, dass Türkspor Neckarsulm den Titel holen wird. „Die sind einfach zu stark. Vor allem deren Defensive ist besser als im vergangenen Jahr.“ Um Rang zwei werden sich seiner Meinung nach Crailsheim und Löchgau streiten – mit kleinen Vorteilen für die Hohenloher. „Große Überraschungen gab es für mich nicht. Vielleicht habe ich Crailsheim und Löchgau etwas näher an Türkspor gesehen“, sagt Blondowski. „Und Kaisersbach hätte ich nicht unbedingt auf Platz sechs getippt. Außerdem habe ich nicht erwartet, dass Ilshofen II und auch Oeffingen so abgeschlagen sind.“

In erster Linie schaut er aber auf sich und sein Team. Und da hofft er wie die Vereins-Verantwortlichen, dass in der Rückrunde auch der Rasen bald wieder bespielbar ist. Der Neubau hat jedenfalls Gestalt angenommen – ist zum Großteil fertig gestellt. Nach der Winterpause wird es wohl vor allem an den Witterungsbedingungen liegen, wann die Pfedelbacher wieder auf ihrem Hauptplatz spielen können.