Am Freitag, den 04.12.2020 erschien folgender Artikel in der Hohenloher Zeitung:
Erste Pläne für den Re-Start in der Landesliga
Fußball Auf- und Abstiegsspiele sind nach der Vorrunde denkbar. Die Vereine auf den Tabellenplätzen eins bis neun spielen um die Meisterschaft und den Relegationsplatz.
Die Worte von Marc Hofacker hallen noch nach. „Es bleibt spannend“, sagte der stellvertretende Abteilungsleiter des Landesligisten TSV Pfedelbach, nachdem Klarheit herrschte, dass die Winterpause für die Amateurfußballer eingeläutet ist. Und weiter: „Ich könnte mir sogar vorstellen, dass wir erst im Mai weiterspielen können.“ Nun hat der Württembergische Fußballverband (WFV) die Vereine informiert, dass ein Playoff/Playdown-Modell in Erwägung gezogen wird. Denn mittlerweile schein klar, dass ein Wiederbeginn mit Trainings- und Spielbetrieb wie erhofft im Januar nicht realistisch ist. Damit scheint auch der bisherige Spielmodus (Hin- und Rückrunde mit 38 Spieltagen) unrealistisch, denn 26 Spieltage stehen noch aus.
Für Hofacker eine gute Lösung, wenn es vom Spielplan her wirklich machbar ist. „Man sollte auf jeden Fall versuchen, die Vorrunde zu Ende zu bekommen und dann weitersehen“, sagt Hofacker vorsichtig. Er hofft, dass die Vereine vom Verband stärker miteinbezogen werden als zuletzt. „Ich habe das Gefühl, dass die Vereine nicht abgeholt werden und die Meinung nicht gefragt ist.“ Nicht nur ihm geht es so.
TSV Pfedelbach holt mit nur zehn Toren zwölf Punkte
Die Pfedelbacher überwintern auf Rang elf. Nach den üblichen Startschwierigkeiten fing sich das Team von Cheftrainer Michael Blondowski. „Wir sind mit dem Tabellenplatz eigentlich zufrieden“, sagt Hofacker. „Man muss ja auch sehen, dass wir bisher ohne unseren Sturm gespielt haben.“ Blondowski fiel ebenso aus wie Marco Rehklau und Juian Krämer. Umso bemerkenswerter, dass mit nur zehn erzielten Treffern zwölf Punkte geholt wurden. „Da muss ich schon etwas den Hut ziehen“, sagt Hofacker. „Es hat auch mit dem Trainerteam super gepasst. Blondowski hatte die richtige Ansprache an die Jungs.“ Zwar übernahm er erst vor dieser Saison, war davor aber bereits Co-Trainer an der Seite von Martin Wöhrle.WERBUNG
Auch Sead Halilovic ist schon länger im Trainerstab und Markus Schilling, der das Trio komplettiert, spielte davor bereits einige Jahre in Pfedelbach und fungiert nun als spielender Co-Trainer. „Ich hoffe, dass jetzt erst die ausgefallenen Vorrundenspiele nachgeholt werden“, sagt Hofacker. Er hofft, dass sich seine Mannschaft dann noch etwas nach vorne schieben kann. Denn beim anvisierten Modell des WFV, würden nach der Vorrunde die besten neun Mannschaften um den Aufstieg spielen und die schlechtesten zehn gegen den Abstieg. Mit Platz neun wäre also der Klassenerhalt nach der Vorrunde gesichert.
SG Sindringen/Ernsbach ist das bisherige Überraschungsteam
Das sollte für die SG Sindringen/Ernsbach ein durchaus realistisches Szenario sein. Die SGSE gehört zu den Überraschungsteams der ersten zwölf Spieltage und belegt Rang vier. Dabei spielte Sindringen/Ernsbach bereits gegen das Spitzentrio SV Breuningsweiler, Spfr Schwäbisch Hall und Türkspor Neckarsulm – kassierte dabei aber jeweils Niederlagen. „Ich bin absolut zufrieden“, sagt Trainer Tobias Strothmann. „Wenn mir das einer vor der Saison gesagt hätte, hätte ich es nicht geglaubt.“ 20 Punkte holte die SGSE bisher. „Bis auf den Ausreißer gegen Leonberg/Eltingen war ich auch mit den Leistungen zufrieden“, sagt Strothmann. In Leonberg kassierte die SGSE ihre vierte Niederlage bisher.
„So ein Spiel muss man der Mannschaft aber auch mal zugestehen“, sagt Strothmann. „Die Truppe macht es mir insgesamt aber auch leicht. Es gibt keine Reibereien. Alle geben immer Gas, da kann ich mich auf das Spiel konzentrieren. Das ist vielleicht auch unsere Stärke.“ Der Zusammenhalt sorgt auch für viel Moral. So holte das Team beim 3:3 in Schwaikheim gleich zweimal einen Rückstand auf und war einem Sieg ganz nah. Noch zu erwähnen ist, dass Fabio Roth mit neun Treffern in der Spitzegruppe der Torjäger zu finden ist. „Für mich klingt das Modell nach einer attraktiven Lösung, da eine normale Runde wohl nicht möglich ist“, sagt Strothmann. „Ich hoffe, dass wir in der restlichen Vorrunde dann nicht hinter Rang neun abrutschen.“
TSG Öhringen überwintert am Tabellenende
„Die sind für mich die Überraschung der Saison. Die positive. Wir sind eher die negative“, sagt Michael Carle, Abteilungsleiter der TSG Öhringen über den Lokalrivalen SGSE. „Dass wir um den Klassenerhalt kämpfen, war klar, aber die drei Punkte, die wir haben, sind schon zu wenig.“ Etwas abgeschlagen am Tabellenende überwintern die Öhringer. Der TSV Obersontheim auf dem möglichen Relegationsrang 13 kommt bereits auf zwölf Zähler und ist punktgleich mit den Pfedelbachern (11.). Auch für den Aufsteiger gilt es dann in der restlichen Vorrunde – vorausgesetzt das angedachte Playoff/Playdown-Modell wird gespielt – eine gute Ausgangssituation zu schaffen. Die Spvgg Satteldorf (17 Punkte) würde gerne ihren aktuellen achten Tabellenplatz mindestens verteidigen und damit den Klassenerhalt sichern. Andere Ambitionen haben da die Sportfreunde Schwäbisch Hall (27 Punkte). Der Zweitplatzierte hätte am Ende zumindest gerne den Relegationsplatz.