Bericht aus der Hohenloher Zeitung vom 05.02.2022:

„Ich möchte, dass alle für den Verein brennen“

Michael Blondowski spricht im Interview über seine Vertragsverlängerung beim Fußball-Landesligisten TSV Pfedelbach, über die Vorbereitung und Gerüchte über mögliche Neuzugänge.

Marc Schmerbeck
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Die ersten Testspiele hat Fußball-Landesligist TSV Pfedelbach bereits hinter sich. Nun hat auch Michael Blondowski eine Entscheidung getroffen: Er bleibt noch mindestens eine weitere Saison als Cheftrainer im Verein. Es ist dann seine dritte. Vorher hofft er aber noch auf einen vernünftigen Abschluss der aktuellen Spielzeit. Die Grundlage hierfür legt er momentan.

 

Herr Blondowski, was genau hat Sie zum Weitermachen bewogen?

Blondowski: Der größte Faktor ist Spaß. Spaß an der Arbeit, an der ganzen Konstellation. Aber ich denke, die Entwicklungsmöglichkeiten der Mannschaft sind noch nicht ausgeschöpft. Auch wenn die Bedingungen durchaus herausfordernd sind.

 

Wie meinen Sie das?

Blondowski: Die Liga ist herausfordernd und schwierig zu bespielen. Das ist aber auch der Reiz, mit unseren Mitteln vielen Teams Paroli zu bieten, die finanziell und strukturell besser aufgestellt sind.

 

Mussten Sie dann lange überlegen, um den Vertrag zu verlängern?

Blondowski: Das tatsächliche Gespräch war relativ kurz. Es war in einer Minute gegessen.

Im Umkehrschluss hatten Sie sich die Entscheidung dann aber vorher reiflich überlegt …

Blondowski: Der Reifeprozess ist während der Hinrunde entstanden. Die Verantwortlichen und auch Spieler haben mir alle den Eindruck vermittelt, dass man mich noch ein weiteres Jahr ertragen kann. Auch wenn es teilweise eine schwierige Situation war. Wir haben gerade einen Zusammenhalt, einen Teamgeist, den ich in den acht Jahren vorher so noch nicht gehabt habe. Die Entscheidung ist gereift, dadurch war das Gespräch relativ kurz. Aber danach gab es noch einige Themen zu besprechen.

 

Zum Beispiel?

Blondowski: Es ging darum, was noch verbessert werden kann, was um das Team herum installiert werden kann. Wir wollen etwas gestalten, etwas formen. Und da gibt es noch einige Punkte, an denen wir arbeiten müssen.

 

Welche Punkte wären das?

Blondowski: Wir im Trainerteam wollen zum Beispiel das Thema Videoanalyse vorantreiben. Das machen wir zwar auch jetzt, aber noch nicht umfangreich genug. Wir bräuchten jemanden, der die Spiele aufnimmt und die wichtigsten Szenen zusammenschneidet. Weiter geht es mit dem Thema Spielbeobachtung. Das kommt manchmal zu kurz. Es könnte etwas professioneller sein. Aber dafür braucht man mehr Manpower. So würde uns auch in der Mannschaftsbetreuung noch jemand gut tun. Wir können ja nicht alles auf die Schultern von Marc Hofacker verteilen. Er macht eh schon genug.

 

Wie sind Sie mit der bisherigen Saison und der Winter-Vorbereitung zufrieden?

Blondowski: Meiner Meinung nach ist in der Truppe eine gute defensiv-taktische Struktur da. Jetzt geht es um Kreativität, Chancenverwertung und Ballbesitz. Da haben wir uns zwar schon entwickelt, ich will aber noch mehr rausholen. Wir müssen einfach wieder in den Wettkampfmodus, den Rhythmus kommen. Offensiv will ich versuchen, dass wir einen Plan B und C haben. Das ist die Aufgabe für die nächsten drei Wochen.

 

Was ist Ihr Wunsch für die Rückrunde?

Blondowski: Wunsch? Hm. Dass die Spieler verletzungsfrei bleiben und Spaß haben. Wenn wir das schaffen, ist es normal auch damit verbunden, dass wir punkten. Ich will, dass wir den Weg, den wir seit eineinhalb Jahren zusammen gehen, weiterführen und uns verbessern. Ich möchte, dass alle für den Verein brennen und alles geben. Dann wird man auch belohnt. Spaß, Einsatz und Herzblut müssen im Vordergrund stehen.

 

Wird es nächste Saison dann Veränderungen im Kader geben?

Blondowski: Gespräche laufen. Das oberste Ziel ist immer, den Kader zusammenzuhalten. Trotzdem schauen wir, was wir punktuell machen können, wie wir auf ein, zwei Positionen nochmal nachlegen können.

 

Welche Positionen wären das?

Blondowski: Da will ich nicht zu viel sagen. Es kursieren eh schon Gerüchte im Umkreis, die will ich nicht befeuern. Es kommt auch etwas darauf an, wer am Ende doch geht.

 

Das klingt aber schon danach, als hätten Sie bereits Gespräche mit möglichen Neuzugängen geführt …

Blondowski: Wenn es sich so anhört, ist es so. Das gehört ja auch zu meinen Aufgaben. Ich muss schauen, welche Möglichkeiten es gibt, wer zu uns passt, menschlich und sportlich. Von daher gehe ich nur meinem Job nach.


Zur Person

Nächste Saison geht Michael Blondowski in seine neunte beim TSV Pfedelbach. Es ist dann seine dritte als Chefcoach. Zuvor war er bereits drei Jahre spielender Co-Trainer unter Martin Wöhrle. Die Pfedelbacher sind als Landesliga-Siebter in die Winterpause, was das beste Hinrundenergebnis in fünf Jahren Landesliga bedeutet. „Wir möchten die erfolgreiche Arbeit gemeinsam weiterentwickeln“, sagt Abteilungsleiter Martin Frank. mars