Bald ist Schluss
In der Fußball-Bundesliga der Mann an der Linie: Wolfgang Walz aus Pfedelbach.

Wolfgang Walz ist viel unterwegs. Jedes Wochenende. Und zwar im Auftrag des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Der Pfedelbacher steht bei Erst- und Zweitligaspielen an der Linie. Allerdings nur noch diese Saison. Denn dann ist Schluss. Aus Altersgründen. „In dem Jahr, in dem man 47 wird, ist es das letzte Jahr“, sagt Walz. Ist das nicht bitter für jemanden der noch topfit ist? Der Rettungsassistent nimmt es sportlich: „Es gibt Dinge, die für und gegen die Altersgrenze sprechen: Gegen die Grenze spricht die Erfahrung, die man einbringen könnte − dafür, dass ja die jungen Schiedsrichter nachrücken wollen. Und es gibt ja nur 20, 22 Bundesliga-Plätze.“ Also müssen für die Nachrücker Möglichkeiten geschaffen werden. Dieses Wochenende war Walz in Leverkusen im Einsatz.

Besonders in Erinnerung werden Wolfgang Walz die Länderspiele oder allgemein die internationalen Einsätze bleiben. Dafür ist ein Schiedsrichter schon mit 45 Jahren zu alt. Aber auch Spiele in den großen Bundesliga-Stadien haben ihren besonderen Reiz: „Es ist immer ein Highlight, in ein Stadion wie in Dortmund einzulaufen − vor 84.000 Zuschauern.“ Auch Schiedsrichter können da Gänsehaut bekommen. Selbst wenn sie so lange wie der Pfedelbacher im Geschäft sind.

Seit Ende der 90er Jahre ist Walz DFB-Schiedsrichter. Und in dieser Zeit gab es einige Veränderungen. „Es ist schwerer geworden, ein Spiel zu leiten“, sagt Walz. „Der Druck ist höher, die Verantwortung noch größer geworden.“ Dafür sorgt auch das Fernsehen mit den Analysen und Superzeitlupen, mit denen jeder noch so kleine Fehler aufgedeckt wird. Doch auch der Familienvater sieht seinen Kollegen kritisch zu: „Trainer achten bei einem Spiel auf das System. Schiedsrichter schauen wieder anders. Da schaut man, wie der Schiedsrichter agiert, wie er mit seinem Assistenten kommuniziert.“ Und was kommt nach seiner Zeit als DFB-Schiedsrichter? „Ich werde wohl ganz aufhören.“ Doch die Karriere nach der Karriere könnte anders aussehen. Schon jetzt ist er Trainer am DFB-Stützpunkt in Schwäbisch Hall. Walz könnte sich durchaus vorstellen, als Trainer weiterzumachen − irgendwann vielleicht auch im Aktivenbereich. „Angebote gab es bereits. Doch momentan fehlt dazu die Zeit.“ Schließlich ist er beinahe jedes Wochenende deutschlandweit unterwegs − noch.

Vorname: Wolfgang
Nachname: Walz
Geboren am: 25.04.1968
Beruf: Rettungswachenleiter DRK
Herkunft: Pfedelbach
Nation:
 Deutschland
Verein: TSV Pfedelbach
Verband: Württemberg