Seit Anfang März steht fest, wer in der kommenden Saison neuer Trainer beim TSV Pfedelbach sein wird – im Idealfall in der Landesliga.
Nicolas Baur heißt der Nachfolger von Michael Blondowski
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Anfang Januar gab Michael Blondowski bekannt, dass er aufgrund persönlicher, beruflicher Veränderungen im Fußball kürzertreten muss und daher nicht mehr als Trainer zur Verfügung steht.
Die Verantwortlichen führten daraufhin mit mehreren Kandidaten Gespräche und erhielten nun letzte Woche die Zusage von Nicolas Baur, der aktuell noch den SSV Gaisbach in der Bezirksliga Hohenlohe Nord trainiert.
Der aus Kocherstetten stammende Nicolas Baur ist momentan wohnhaft in Kupferzell. Er spielte von 1998 bis 2009 beim SV Morsbach.
Seit 2009 bis heute schnürt er für den SSV Gaisbach die Fußballschuhe.
2019 startete seine (Spieler-)Trainerkarriere. Er trainierte seitdem die 1. Mannschaft des SSV Gaisbach in der Bezirksliga.
„Ich bin sehr froh, dass nach intensiver Suche nun eine Nachfolge für Michael gefunden werden konnte.“ sagt Abteilungsleiter Alexander Frank.
„Wir sind auf Nico zugegangen und hatten sehr interessante Gespräche“, sagt Frank. „Die „Chemie“ stimmte auf Anhieb, bei allen uns wichtigen Themen gab es sofort eine Übereinstimmung. Teamgeist, Vereinsidentifikation, Fußballleidenschaft sind wichtige Erfolgsfaktoren, die es uns ermöglichen, trotz sehr kleinem Budget in der Landesliga bis jetzt bestehen zu können.
Co-Trainer bleibt weiterhin Mario Hüttinger, das war den Verantwortlichen ganz wichtig.
„Mario ist seit 2022 unser Co- und Torwarttrainer. Mit ihm wollten wir auf jeden Fall weitermachen.“ Auch Mario Hüttinger signalisierte früh, dass er gerne beim TSV verlängern würde und so begann die Suche nach einem neuen Cheftrainer.
Co-Trainer Markus Schilling wird ebenfalls am Saisonende seine Fußballschuhe an den Nagel hängen und auch seine Co-Trainertätigkeit beim TSV beenden.
Die Mannschaft soll auch nächste Saison zusammenbleiben. „Die Gespräche finden noch statt.“, sagt Frank. „Wir wollten damit warten, bis es sicher ist, wer Trainer wird.“
Michael Blondowski würde gerne am Saisonende mit dem Klassenerhalt aufhören und seinem Nachfolger eine intakte Mannschaft übergeben, die dann in ihr achtes Landesligajahr in Folge gehen würde.

Interview mit Nicolas Baur:

TSV Pfedelbach: Wann und wie kam der Kontakt mit den TSV-Verantwortlichen zustande?
Nico Baur: Der erste Kontakt entstand über den aktuellen Trainer Michael Blondowski im Anschluss an unser Testspiel im Februar. Anschließend hat mich dann Marc Hofacker kontaktiert und wir hatten gemeinsam mit Alexander Frank und Co-Trainer Mario Hüttinger ein super Gespräch, das den Grundstein für alles Weitere gelegt hat.

TSV Pfedelbach: Was waren die Gründe dafür, dass du dich für Pfedelbach entschieden hast?
Nico Baur: Da gab es einige, sportlich wie menschlich. Auf sportlicher Ebene natürlich eine Mannschaft mit viel Potential, die — wie ich sie kenne und was ich über sie gehört habe — als Team super funktioniert und eine tolle Mentalität besitzt. Ein Team mit solchen Eigenschaften übernimmt man als Trainer sehr gerne, da lässt sich viel entwickeln. Hinzu kommt die moderne Sportanlage mit dem Kunstrasen sowie den neuen Kabinen und der Tribüne beim Rasenplatz. Besonders wichtig war für mich aber auch die menschliche Ebene — in den Gesprächen mit den Verantwortlichen sowie meinem zukünftigen Co-Trainer Mario Hüttinger hatte ich sofort ein gutes Gefühl und glaube, dass der Verein mit seinem ruhigen, aber sehr engagierten Umfeld sehr gut zu mir und meinen Vorstellungen passt. Außerdem war es für mich natürlich reizvoll eine Mannschaft zu übernehmen, die im nächsten Jahr hoffentlich weiter in der Landesliga spielt. Deshalb freue ich mich sehr, dass es geklappt hat und ich die erfolgreiche Arbeit von Michael Blondowski ab der nächsten Saison weiterführen darf.

TSV Pfedelbach: Was macht dir am Trainerjob Spaß?
Nico Baur: Als absolut fußballverrückte Person macht es mir wahnsinnig viel Spaß mich intensiv mit dem Sport zu beschäftigen, eigene Ideen und Vorstellungen zu entwickeln und einbringen zu können, diese aber immer wieder auch zu hinterfragen und so zu verbessern. Das alles aber nicht nur für mich, sondern zusammen mit einem Team zu tun und dabei gemeinsam Spaß zu haben sowie emotionale Momente zu erleben machen für mich den Fußball und auch den Trainerjob aus.

TSV Pfedelbach: Auf was freust du dich am meisten?
Nico Baur: Zuerst einmal freue ich mich sehr darauf die Jungs alle persönlich kennenzulernen — und dann natürlich auf die gemeinsame Arbeit auf dem Platz — zusammen Vollgas zu geben, Spaß am Fußball zu haben und Erfolge zu feiern!

Vielen Dank Nico für das Interview und herzlich Willkommen zur neuen Saison in Pfedelbach!

Bericht aus der Hohenloher Zeitung vom 21.03.2024:

Vor Wechsel vom SSV Gaisbach zum TSV Pfedelbach: Nicolas Baur vom SSV Gaisbach im Interview

Mit dem SSV Gaisbach will Nicolas Baur den Bezirksliga-Klassenerhalt schaffen, bevor er nächste Saison zum TSV Pfedelbach wechselt, der in der Landesliga gegen den Abstieg kämpft.

von Marc Schmerbeck

Das System muss zu den Spielertypen passen
Nicolas Baur (links) wird in der nächsten Saison Spielertrainer beim TSV Pfedelbach. Die Gespräche mit den Verantwortlichen um Abteilungsleiter Alexander Frank seien super gewesen, sagt er im Interview. Foto: privat

Ein, zwei weitere Angebote gab es. Doch der TSV Pfedelbach sei die größte Herausforderung, der größte sportliche Reiz gewesen, sagt Nicholas Baur im Gespräch. Außerdem ist es die Chance weiterhin, selbstverantwortlich zu sein. Sein bisheriger Verein, der Bezirksligist SSV Gaisbach, kommunizierte früh, nach dieser Saison nicht mehr mit Baur als Trainer weitermachen zu wollen. Vor einiger Zeit unterschrieb er dann den Vertrag beim aktuell abstiegsgefährdeten Landesligisten.

Herr Baur, wie kam der Kontakt zum TSV zustande?

Nicolas Baur: Michael Blondowski hat mich nach dem Testspiel in der Vorbereitung das erste Mal darauf angesprochen. Die folgenden Gespräche mit den Verantwortlichen, Co-Trainer Mario Hüttinger, Abteilungsleiter Alexander Frank und Marc Hofacker, waren dann super. Aber es gab ein paar Dinge, über die ich mir klar werden musste.

Was zum Beispiel?

Baur: Ich habe schon im Kopf, selbst noch zu spielen. Man wird sehen, wie viel es wirklich sein wird. Außerdem ist der Aufwand größer als bisher in Gaisbach. Vor allem, wenn Pfedelbach den Landesliga-Klassenerhalt schafft. Aber allzu lange habe ich dann für die Entscheidung gar nicht gebraucht.

Was hat Sie zu der Zusage bewogen?

Baur: Es war für mich von den Angeboten die größte Herausforderung. Außerdem hat es den Reiz, dass ich weiter selbst als Cheftrainer verantwortlich sein kann. Dazu hat Pfedelbach eine gute Mannschaft, einen großen Zusammenhalt und ein sehr engagiertes Umfeld mit einer tollen Sportanlage. Hinzu kommt eben der sportliche Reiz, hoffentlich für eine Mannschaft in der Landesliga verantwortlich sein zu können. Ich freue mich mega darauf, im Sommer dort anfangen zu können.

Was glauben Sie, kommt in Pfedelbach auf Sie zu?

Baur: Falls der Klassenerhalt geschafft wird, schon ein ganz anderes Niveau als bisher in der Bezirksliga. Da wird schon mit mehr Tempo gespielt, wird anders gearbeitet. Das ist eine Liga, in der man immer am Limit sein muss, wenn man punkten will. Und das hat Pfedelbach in den vergangenen Jahren gut hinbekommen. Blondi (Anmerkung: Michael Blondowski) hat richtig gute Arbeit geleistet. Ich bin froh, dass Mario Hüttinger als Co-Trainer bleibt und die Mannschaft kennt. Ich denke, das ist eine gute Kombination, gerade, wenn ich weiter als Spielertrainer auf dem Platz stehen will.

Haben Sie ein bevorzugtes Spielsystem?

Baur: Ich finde, das ist ein Stück weit auch von der Mannschaft abhängig. Da wird es für mich wichtig sein, einige Dinge zu besprechen. Ich werde auch versuchen, mir das eine oder andere Spiel in der Rückrunde anzusehen. Dann werden sicher Themen aufkommen, an denen ich arbeiten will. Aber das wird sicher spannend. Es gilt, einen guten Mix zu finden.

Sind Sie in die Personalplanungen mit eingebunden?

Baur: Mario Hüttinger hat vorab schon einige Gespräche geführt. Ich hoffe, dass die Mannschaft zusammenbleibt. Aber aktuell liegt mein Fokus noch auf Gaisbach. Auch dort habe ich noch Ziele.

Und die wären?

Baur: Wir wollen die Bezirksliga so gut wie möglich abschließen und die Qualifikation für die neue Bezirksliga schaffen. Dafür wollen wir alles tun. Ich will dort nach 15 Jahren einen guten Abschluss haben. Und deshalb bin ich nach der Entscheidung ein noch größerer Pfedelbach-Fan als vorher.

Wie darf man das verstehen?

Baur: Wenn der TSV in der Landesliga bleibt, bleibt eine Mannschaft mehr in der Bezirksliga.

Zur Person

Der aus Kocherstetten stammende Nicolas Baur wohnt in Kupferzell. Der 33-Jährige spielte von 1998 bis 2009 beim SV Morsbach. Seit 2009 schnürt er für den SSV Gaisbach die Fußballschuhe, davon ein Jahr in der Landesliga. Nach dem Abstieg startete er 2019 seine (Spieler-)Trainerkarriere und trainiert seitdem den SSV Gaisbach in der Bezirksliga und steht in der Nordstaffel aktuell auf Rang vier. An der Realschule Schenkensee in Schwäbisch Hall unterrichtet Baur Englisch, Geschichte und Geographie als seine studierten Fächer, macht aber auch Sport, Wirtschaft und Gemeinschaftskunde fachfremd. mars