Hohenloher Bezirksligisten haben ein paar Punkte zu wenig geholt

Drei Hohenloher Fußball-Bezirksligisten sind mit dem bisherigen Saisonverlauf so weit zufrieden, einer nicht.

Redakteur: Marc Schmerbeck

Im Endspurt der Bezirksliga-Hinrunde haben sich die Aramäer Heilbronn doch etwas abgesetzt und einen Vier-Punkte-Vorsprung erspielt. Die drei Hohenloher Spitzenteams TSG Öhringen (2.), SG Sindringen/Ernsbach (3.) und TSV Pfedelbach (6.) nahmen sich in den drei Derbys der vergangenen Wochen gegenseitig die Punkte ab, haben in der Rückrunde aber noch alle Möglichkeiten, in den Kampf um die ersten beiden Plätze einzugreifen.
Mit dem SC Amrichshausen ist der vierte Vertreter aus dem Hohenlohekreis mit zwei Punkten am Tabellenende schon etwas abgeschlagen und hat bei mindestens fünf Direktabsteigern je nachdem, ob es eben Absteiger aus der Landesliga gibt kaum noch realistische Möglichkeiten auf den Klassenerhalt.

TSV Pfedelbach:
Erleichtert war Marc Hofacker, stellvertretender Abteilungsleiter des TSV Pfedelbach nach dem Derbysieg gegen Sindringen/Ernsbach. „Ich bin froh, dass wir nach dem holprigen Start wieder vorne mit dabei sind. Das freut mich jetzt auch für die Jungs“, sagt er. Abstieg, kleiner Umbruch im Kader, neuen Trainer mit Nico Baur, die Veränderungen waren bei den Pfedelbachern vor dieser Saison ungewohnt groß. „Am Anfang hat uns etwas die Konstanz gefehlt. Wir haben einige Spiele nicht gewonnen, weil wir eine schlechte Chancenverwertung hatten“, sagt Baur. „Von den letzten acht haben wir dann sechs Spiele gewonnen.“ Mit der Serie arbeitete sich der TSV auf Rang sechs vor und geht mit 32 Punkten In die Winterpause. „Ich bin hochzufrieden, wie wir uns entwickelt haben“, meint der Trainer. „In der Rückrunde wird viel Spannung in der Liga herrschen. Diese Ist wie erwartet sehr ausgeglichen. Jeder kann jeden schlagen, dementsprechend eng ist es, Das ist eine tolle Ausgangslage für die Rückrunde.“

TSG Öhringen:
Einige unnötige Punkte ließen die Öhringer in der Hinrunde liegen. Das haben sie aber keineswegs als Alleinstellungsmerkmal. So erging es fast jeder anderen Mannschaft auch, denn die Liga ist sehr ausgeglichen. Jeder kann jeden ärgern. „Insgesamt ist es trotzdem eine ganz gute Saison von uns“, sagt Kapitän Yannick Jankowski. „Wir sind auch zufrieden. Alles ist ja noch sehr eng beieinander.“ Positive Ausreißer nach oben waren beispielsweise der 7:0-Sieg gegen den Herbstmeister Aramäer Heilbronn, das klare 5:0 gegen den alten Bekannten SV Wachbach oder das 3:0 gegen den FC Union Heilbronn. Etwas getrübt wird die Bilanz hingegen durch das unnötige 0:0 gegen die SGM MassenbachHausen, das 2:2 gegen Markelsheim/Elpersheim, als eine 2:0-Führung noch verspielt wurde oder das 0:3 gegen die TG Böckingen, die sich aber auch in der Spitzengruppe behauptet hat und auf Rang vier in die Winterpause gegangen ist. Am Ende standen nach 17 Spielen 34 Punkte und die TSG stellt die beste Abwehr der Liga, ließ nur 16 Gegentore zu. Kein Wunder mit der erfahrenen Abwehrreihe um die Innenverteidiger Jankowski und Philipp Schropp, sowie dem Oberliga erprobten Maximilian Egner im zentralen Mittelfeld davor. „Die Liga ist auch von der Region her sehr interessant, da sind ganz coole Mannschaften dabei. Dazu kommen die Derbys“, sagt Jankowski. Nun geht es für die Öhringer in der Rückrunde darum, den Anschluss zu halten und weiter Druck auf den Tabellenführer auszuüben.

SG Sindringen/Ernsbach:
Auf Platz drei verabschiedete sich die SGSE in die Winterpause. Mit einem Punkt weniger als Öhringen und damit fünf Zählern Rückstand auf Heilbronn. Fast schon der Normalfall ist die Personalproblematik. Auch in dieser Saison hat Sindringen/Ernsbach mit einer großen Anzahl von Kranken und Verletzten zu kämpfen. Bei der Derby-Niederlage gegen Pfedelbach am letzten Hinrundenspieltag zählte Trainer Thilo Baier neun Ausfälle. „Aufgrund der Personalsituation ist es o.k. Auch wenn wir das Gefühl haben, dass mehr Punkte drin gewesen wären. Aber es gibt Schlimmeres als auf Platz drei zu stehen“, sagt Baier. „Zum Ende hin hat man schon gemerkt. dass es schwierig ist, wenn man ständig umstellen muss. Ich hoffe, dass es sich in der Rückrunde bessert.“ Die bisher Langzeitverletzten Chris Nöthe und Julian Winkler werden wohl auf jeden Fall wieder zum Team stoßen und geben der SG mehr Optionen in der Deferisive. „Wenn wir es schaffen, gut zu starten, ist noch alles möglich“, sagt Baier, „Wir brauchen einfach mehr Zuverlässigkeit Im Kader, um mehr Konstanz zu bekommen.“ Zusätzlich stellte sich noch die Torhüterproblematik, die durch Ruhen Götz und Philipp Jay zumindest zeitweise in den Griff bekommen wurde. „Man muss aber auch sagen, dass die Liga allgemein ganz gut ist. Die Teams haben alle eine gewisse Qualität“

SC Amrichshausen:
Dies würde André Wolf, Trainer des SCA auch gerne sagen. Er meint stattdessen: „Etwas mehr hätten wir uns schon erhofft“. Doch am Ende der Hinrunde hat der Aufsteiger nur zwei Punkte geholt. „Dabei gab es schon das eine oder andere Spiel, in dem mehr drin gewesen wäre“, sagt Wolf und denkt unter anderen an die Partie gegen Bad Wimpfen. ‚Mir versuchen immer alles reinzuhängen, es gab knappe aber eben auch klare Ergebnisse.“ Seine Mannschaft liat in der Hinrunde die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor vermissen lassen, erzielte nur 13 Tore in 17 Spielen. „Andererseits kassieren wir zu viele“, sagt Wolf im Hinblick auf die 60 Gegentreffer. „Es ist schon eine Mischung aus allem, warum wir so weit hinten stehen. In der Rückrunde haben wir aber nichts zu verlieren. Wir wollen Vollgas geben und schon noch Punkte holen und den einen oder anderen Sieg. Das wäre schon schön.“ Obwohl dies in dieser Situation vollkommen legitim gewesen wäre, „wenn wir als Trainer zur Debatte stehen würde, gab es nie eine Diskussion“, sagt. Wolf. Gewohnt ruhig und sachlich wird beim SCA agiert. „Das Vertrauen vom Verein war immer da“, sagt Wolf, der zusammen mit seinem Mitstreiter Raphael Mütsch nun den Fokus auf die zweite Saisonhälfte legt.

■ Die beiden Mergentheimer Teams:
Ebenfalls aus dem ehemaligen Bezirk Hohenlohe sind mit der SGM Markelsheim/Elpersheim und dem SV Wachbach zwei Teams aus dem Raum Bad Mergentheim in
der Bezirksliga. Während die SGM nach schwierigem Start auf Rang zehn mit 23 Punkten im Soll ist, steht Wachbach unerwartet schlecht da. An den ersten Spieltagen tat sich Markelsheim/Elpersheim. noch schwer, stand kurzzeitig auf Rang 15, stabilisierte sich dann aber. Platz zehn ist solide und das Team hat sich auch im Unterland durchaus Respekt verschafft Die Wachbacher hingegen waren weiter vorne erwartet worden, mindestens in der erweiterten Spitzengruppe. Doch mit 19 Punkte steht der SVW auf Rang 14, einem Abstiegsplatz. Da braucht es in der Rückrunde einer Steigerung, um nicht den Gang in die A-Klasse antreten zu müssen.

Aramäer gewinnen – Die Aramäer Heilbronn bejubelten am Donnerstagabend in einem Nachholspiel der Bezirksliga beim SV Schluchtern einen 5:2-Sieg. Der Tabellenführer vergrößerte dadurch den Vorsprung zum ersten Verfolger TSG Öhringen auf vier Punkte, Die Gäste gingen beim Spiel auf dem Kunstrasen in Leingarten nach 16 Minuten in Führung, doch kurz danach fiel das 1:1. Die Entscheidung fiel dann in der zweiten Halbzeit, Zwischen der 58, und 65. Minute geriet der SVS 1:5 in Rückstand, Zu mehr als dem 2:5 (69.) reichte es für die Gastgeber nicht mehr.