Satteldorf erneut Titelanwärter Nr. 1.
Aber auch Landesliga-Absteiger Öhringen werden gute Chancen auf die Meisterschaft eingeräumt
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Satteldorf oder Crailsheim lautete in der vergangenen Saison meist die Antwort auf die Frage nach der Meisterschaft. Doch es kam anders: Statt eines Zweikampfes zog der TSV Crailsheim einsam seine Kreise und war nicht mehr von Platz eins zu verdrängen, die Spannung konzentrierte sich mehr auf den Aufstiegs- und Abstiegsrelegationsplatz. Ersteren erreichte Satteldorf, schei-terte aber nach Siegen gegen den FC Heilbronn und TSV Schwaikheim im Relegationsspiel gegen den FC Marbach.
Der TSV Crailsheim spielt also in der neuen Saison in der Landesliga, von dort kommt die TSG Öhringen wieder zurück.
Weitere neue Gesichter sind die Meister aus den Kreisligen A:
erstmals in der Vereinsgeschichte spielen der TSV Braunsbach (Meister A 1) und der TSV Dünsbach (A 2) in der Bezirksliga Hohenlohe. In der A 3 schaffte der SV Mulfingen den sofortigen Wiederaufstieg und kehrt also nach nur einem Jahr zurück in die Eliteliga. Über die Relegation packte es auch die SGM Taubertal/ Röttingen. Dem Sieg über den A 2-Vertreter TSV Crailsheim II folgte im Relegationsspiel in Hollenbach der Erfolg gegen den Bezirksligisten TSV Michelbach/Bilz, womit keiner gerechnet hatte. Es war ein wunderschönes Geschenk für den scheidenden SGM-Trainer Uwe Göb.
In der Abstiegsfrage stand relativ früh mit dem FV Künzelsau der erste Direktabsteiger fest. Nur ein Jahr dauerte das Gastspiel, der FV muss zurück in die Kreisliga A 1. Fast die halbe Liga aber war in den Abstiegskampf um die beiden anderen Plätze beteiligt. Es erwischte den SC Michelbach/Wald (A 1) und die Spvgg Hengstfeld (A 2). Michelbach/Bilz stieg über die Relegation ab (A 1).
In der Kreisliga A 3 gab es keinen Absteiger, da nur der SV Wachbach (Rang fünf erreicht) die Fahne des Altkreises hochhält und schon 40 Jahre (zwei Jahre davon in der Landesliga) am Stück in der Bezirksliga spielt – ein einsamer Rekord!

 

Vier Kandidaten kristallisieren sich bei der Umfrage nach dem kommenden Meister unter den Vereinsvertretern heraus. Ganz oben (13 mal genannt) steht mit der Spvgg. Gröningen-Satteldorf ein Daueraspirant. Achtmal sehen die Spezialisten den Landesligaabsteiger TSG Öhringen ganz vorne. Außenseiterchancen genießen die SG Sindringen/Ernsbach (viermal) und der letztjährige Aufsteiger TSV Pfedelbach (zweimal) – wobei beide Mannschaften gut verstärkt worden sind und durchaus ein ernstes Wort mitreden können.

Sechsmal gibt es Veränderungen auf dem Trainerposten (Vorjahr: vier). Bei der SGM Bretzfeld/Verrenberg hat Jürgen Schulz vom FC Union Heilbronn (A-Junioren) das Ruder von Michael Blondowski (jetzt Spieler beim TSV Pfedelbach) übernommen.
Eine Ära ging bei den Sportfreunden Bühlerzell zu Ende: Manfred Faust, Bühlerzeller Urgestein, hört nach 15 Jahren bei den Sportfreunden auf. Für ihn über- nimmt mit dem ehemaligen Spieler Michael Hannemann wiederum ein Eigengewächs den Trainerposten.
Etwas kurios kam der Trainerwechsel beim SSV Gaisbach zustande. Nach nur einem Jahr verließ Thomas Kettner überraschend den SSV zum Saisonende, es hatte nicht gepasst. Noch auf Trainersuche ergab es sich, dass Trainer Florian Megerle, der eigentlich beim FV Künzelsau im Wort stand, frei wurde, weil er die Stelle erst gar nicht annahm. Megerle war zuvor Trainer beim SV Mulfingen, dort rückt für ihn Karl-Heinz Pfeiffer nach. Er coachte zuvor die A-Junioren des FSV Hollenbach in der A-Junioren Oberliga.
Schon seit Januar 2014 ist Marius Müller als Spielertrainer bei der TSG Öhringen im Amt. Er war zuvor Spieler beim Oberligisten FSV Hollenbach.
Für den langjährigen Coach des FC Taubertal, jetzt SGM Taubertal/Röttingen, Uwe Göb, war es an der Zeit, sich eine „Auszeit“ zu nehmen. Für ihn hat nun Stefan Roth den Trainerposten übernommen.

Wichtige Spieler haben den VfR Altenmünster verlassen, der mit der vorigen Saison überhaupt nicht zufrieden sein kann. Statt angepeiltes „oberes Drittel“ gab es nur Platz elf, man war sogar mehrere Wochen im Abstiegsgeschehen dabei. Fünf Nachwuchskicker aus den eigenen Reihen kommen nun dazu, für den erfahrenen Spielertrainer Timo Dörflinger eine reizvolle Aufgabe.
Der TSV Braunsbach wurde Meister in der A 1 und spiel t erstmals in der Bezirksliga. Es gab ein großes Kommen und Gehen, denn den neun Abgängen stehen acht Neuzugänge gegenüber. Junioren – Fehlanzeige. Das logische Ziel des Aufsteigers lautet Klassenerhalt.
„Einstellig“ wie im vorigen Jahr (Rang acht) soll es wieder bei der SGM Bretzfeld/Verrenberg werden. Mit Michael Blondowski und Jens Schmidgall haben zwei Korsettstangen die SGM Richtung TSV Pfedelbach verlassen. Mangels Nachwuchs aus den eigenen Reihen kommen vier neue Spieler von außerhalb.
Der seitherige Spieler Michael Hannemann übernimmt bei den Sportfreunden Bühlerzell das Traineramt. Hannemann ist eine Fußballer-Größe, kickte in der Jugend unter anderem beim VfB Stuttgart. Als Aktiver waren Untermünkheim, Crailsheim, Satteldorf, Spfr. Schwäbisch Hall und Bühlerzell seine Stationen. Sein Hauptaugenmerk wird Hannemann auf den Einbau der eigenen A-Junioren in die aktiven Mannschaften legen. Unter den sieben Neuen (fünf Abgänge) sind drei eigene Junioren. Neben dieser Hauptaufgabe lautet das Saisonziel Klassenerhalt.
Mit dem TSV Dünsbach (Meister A 2) kommt eine wei-tere Mannschaft, die erstmal in ihrer Vereinsgeschichte in der Bezirksliga spielt. Auch hier ist die Zielvorgabe klar, der Klassenerhalt soll es sein.
Große Veränderungen gibt beim SSV Gaisbach. Zehn Spieler gehen weg oder pausieren, acht Neue (zwei Junioren) kommen hinzu. Keine leichte Aufgabe für den neuen Trainer Florian Megerle, der es aber als Herausforderung ansieht, etwas daraus zu machen. Ein „Mittelfeldplatz“ (Vorjahr 7.) wird als Ziel genannt.
Kleinere Brötchen muss auch der TSV Hessental backen, vier Spieler kamen, vier gingen. Das im vergangenen Jahr vorgegebene Ziel „gesichertes „Mittelfeld“ wurde mit Rang zehn gerade noch so erreicht, „Klassenerhalt“ heißt es in diesem Jahr.
Als Meister der A 3 gelang dem SV Mulfingen der sofortige Wiederaufstieg, der scheidende Coach Florian Megerle hinterlässt seinem Nachfolger Karlheinz Pfeiffer ein bestelltes Feld. Die Mulfinger Mannschaft hat erfahrene Bezirksligaspieler in ihren Reihen und wurde unter anderem mit Torjäger Daniel Eckart (kam vom A-Ligisten TV Niederstetten) verstärkt. Wie es sich für einen Aufsteiger gehört, bleibt man bescheiden und will die Klasse halten. Keine Spielerabgänge hat die SGM Niedernhall/Weißbach zu verzeichnen. Nach dem hervorragenden sechsten Tabellenplatz darf man von der Wandl-Truppe wieder einiges erwarten. Frühzeitig will man wieder die Klasse sichern, um dann weiter zu sehen, was geht. Sturm-Ass Kim Foss geht weiterhin für die SGM auf Torejagd.
Keine gute Erinnerung hat der TSV Obersontheim an die letzte Saison. Statt wie angestrebt auf einem „einstelligen Platz“, landete der TSV auf Rang zehn, ziemlich nahe bei den Abstiegsrängen. Diesmal soll es „besser als in der Vorsaison“ werden. Etliche Neuzugänge, alleine drei kommen vom Bezirksligaabsteiger TSV Michelbach/Bilz, sollen mithelfen, dieses Ziel zu erreichen.
Als Letzter der Landesliga musste die TSG Öhringen den bitteren Weg zurück in die Bezirksliga gehen. Doch man blickt bereits wieder zuversichtlich nach vorne. Zwar haben sechs Spieler den Club verlassen, doch fünf Neue (zwei aus der eigenen Jugend) bieten Trainer Marius Müller Alternativen. Platz eins bis fünf soll es sein, und es ist klar, dass man Öhringen zum engeren Favoritenkreis zählen muss.
Das verflixte zweite Jahr – Gespannt darf man auf die Saison zwei des TSV Pfedelbach sein. Im ersten Jahr sorgte die Mannschaft für Furore und mischte die Liga geradezu auf. Mit Marco Rehklau besitzt die Elf einen herausragenden Stürmer, dessen Qualitäten Begehrlichkeiten anderer Clubs hervorrufen. Das Ziel lautete letzte Saison Klassenerhalt, heraus kam der vierte Platz. Diesmal lautet die Vorgabe „Verbesserung zum Vorjahr“, was bedeutet, dass Pfedelbach ganz vorne mitspielen will. Die Mannschaft wurde enorm verstärkt, drei der sechs Neuen kommen aus dem eigenen Juniorenbereich.
Fünf Spieler hat die Spvgg Satteldorf als Abgänge, und besonders wehmütig wird man das Karriereende von Torjäger Michael Kranz zur Kenntnis genommen haben. Doch auch die vier Neuzugänge sind bemerkenswert. Ziel des Vereins ist es, die Mannschaft „stetig weiter zu entwickeln und an die Leistung der letzten Saison anknüpfen“. Man wird Satteldorf auch diese Saison ganz vorne finden.
Das gilt wohl auch für die SG Sindringen/Ernsbach, Dritter im Vorjahr. Spielertrainer Ruben Götz hat nur zwei Abgänge, aber drei gute Neuzugänge. Der Stamm der Mannschaft bleibt also zusammen. Die SG stellt eine erfahrene Truppe und kann jeden schlagen.
Torjäger verloren – Das kann die SGM Taubertal/ Röttingen sicher nicht. Der Aufsteiger hat bis jetzt einen sehr kleinen Kader und ist noch auf Spielersuche. Der neue Trainer Stefan Roth hat noch ein anderes Problem, denn mit Tomasz Kociszweski (zurück nach Polen) hat die SGM ihren Torjäger verloren. Die Klasse zu halten, wie es das Ziel ist, wird sehr schwierig werden.
Der Dino der Bezirksliga ist der SV Wachbach, allerdings nur, was die Zugehörigkeit zur Bezirksliga angeht. Ansonsten ist man beim SV Wachbach hellwach: sehr gute Jugendarbeit über Jahrzehnte mit guten und erfahrenen Betreuern (meist ehemalige Spieler) – ein Konzept, das großes Engagement erfordert, das aber aufgeht. Wachbach konstant – Den tollen fünften Tabellenplatz wollen Trainer Wolfgang Tittl und Christoph Tremmel wiederholen. Die Mannschaft bleibt bis auf Stefan Tittl (zu Wachbach II) zusammen. Mit Christian Wahl kommt ein „alter Neuer“ nach Pause wieder dazu, und der aus Lauda gekommene Fabian Raupp macht schon einen guten Eindruck. Insgesamt verspricht die Bezirksliga mit den vielen neuen Gesichtern wieder sehr spannend zu werden.

Hier geht es zum kompletten Fusball-Amateurheuft der Fränkischen Nachrichten (ab Seite 30 alles zur Bezirksliga Hohenlohe)